Umfrage zu Schulen: Lehrer bemängeln digitale Ausstattung
Schulen in Deutschland sind aufgrund ihrer schlechten Ausstattung nicht in der Lage, junge Menschen umfassend auf die Digitalisierung vorzubereiten. Eine aktuelle Studie untermauert diese Aussage. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat unter ihren Mitgliedern eine Umfrage zum Zustand unserer Schulen durchgeführt.
Wichtige Ergebnisse der aktuellen GEW-Umfrage

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In der Umfrage der GEW zur “Gebäudequalität von Bildungseinrichtungen” sollten die Teilnehmer nicht nur den Ist-Zustand bewerten. Ziel war auch herauszufinden, wo die Befragten den größten Handlungsbedarf sehen.
Bewertung der aktuellen Situation
Nur rund ein Viertel der Befragten ist mit dem Zustand ihrer Bildungseinrichtung zufrieden bis sehr zufrieden. Diese Bewertung hängt stark von dem Tätigkeitsbereich des Einzelnen ab.
Überdurchschnittlich positiv schneiden die Bereiche “Hochschule” sowie “Erwachsenen- und Weiterbildung” ab. Besonders unzufrieden ist man an allgemeinbildenden Schulen. Außerdem fällt die Bewertung an Schulen in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten Bundesländern positiver aus.
Relevanz von Verbesserungsmaßnahmen
Die Studienteilnehmer wurden nach konkreten Verbesserungsmaßnahmen gefragt. Eine besonders hohe Relevanz wurde auch der digitalen Ausstattung der Schulen zugesprochen. Maßnahmen zur Verbesserung betrachten 80 Prozent als wichtig bis sehr wichtig. An allgemeinbildenden Schulen besteht der größte Handlungsbedarf.
Interessant, wenn auch nicht überraschend: Der Aspekt wird in den Altersgruppen unterschiedlich bewertet. Je jünger die Teilnehmer, desto wichtiger ist ihnen die Verbesserung der digitalen Ausstattung.
Verbesserung der digitalen Ausstattung
Die Wartung und Betreuung der digitalen Ausstattung zu verbessern, betrachten 67 Prozent der Befragten als sehr wichtig. Ähnliche Zustimmung gab es bei:
WLAN-Verfügbarkeit: 65 %
Leistungsfähigkeit des Netzes: 62 %
Bereitstellung von Geräten: 61 %
Datenschutz: 61 %
Die Zahlen beschreiben, welcher Anteil der Befragten Verbesserungen als “sehr wichtig” bewertet. Dabei unterscheiden sich die Ergebnisse auch hier nach den Tätigkeitsbereichen. So spielt die digitale Ausstattung für Kita-Mitarbeiter keine so große Rolle.
Zwischen den Bundesländern finden sich ebenfalls deutliche Unterschiede. Hier sehen die Befragten aus Hamburg und Bayern den geringsten Handlungsbedarf.
Digitalisierung der Schulen: Studien bestätigen Nachholbedarf
Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen, was viele Schülerinnen und Schüler täglich erleben. Den Schulen mangelt es an der Ausstattung, die es braucht, um die digitalen Kompetenzen der Lernenden zu verbessern.
Zu vergleichbaren Ergebnissen kam eine Studie des STARK Verlags Anfang 2018. Deutschlandweit beteiligten sich mehr als 5.000 Lehrkräfte an einer Umfrage zur Digitalisierung an Schulen. Die Teilnehmer bemängelten zu wenig Arbeitsplätze, veraltete Technik sowie die fehlende Wartung und Betreuung der Geräte. Auch instabile und zu langsame Netzwerke wurden kritisiert.
Beide Umfragen bestätigen, dass es im Bereich der Digitalisierung großen Nachholbedarf an unseren Schulen gibt. Derzeit arbeitet die Regierung an einer Grundgesetzänderung, die die Digitalisierung der Schulen beschleunigen soll. Kommunen sollen in Zukunft mehr Geld für dieses Großprojekt erhalten.